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Kulturwissenschaftliche Fakultät

Bachelor-Studiengang Kultur und Gesellschaft

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Erziehungswissenschaft

Informationen zum Fach Erziehungswissenschaft:

KurzprofilEinklappen

Die Bayreuther Facheinheit Erziehungswissenschaft setzt sich aus den Lehrstühlen Allgemeine Erziehungswissenschaft, Schulpädagogik und Psychologie zusammen. Der Studienbeginn kann sowohl im Winter- als auch im Sommersemester erfolgen.

Inhalte

Das Studienfach Erziehungswissenschaft zielt auf die Vermittlung erziehungswissenschaftlicher (inklusive psychologischer) Kenntnisse, die bei der Beschreibung, Analyse, Erklärung und Gestaltung von Bildungs-, Entwicklungs-, Lehr- und Lernprozessen in unterschiedlichen Bildungskontexten relevant sind. Solche Kontexte können frühkindliche, schulische und außerschulische, sowie Kontexte der Jugend- oder der Erwachsenen- und Weiterbildung sein. Es werden klassische und insbesondere aktuelle erziehungswissenschaftliche und psychologische Theorien auf ihre jeweiligen Potenziale und Begrenzungen hin befragt. Dabei soll gerade auch der sozio-kulturellen Situiertheit begrifflichen Denkens Rechnung getragen werden.

Dem Umstand, dass Bildungsprozesse – heute mehr denn je – im Zeichen von Globalisierung und Migration stehen, kommt besondere Aufmerksamkeit zu. Einer der Schwerpunkte der Bayreuther Erziehungswissenschaft liegt auf einer international ausgerichteten und Kultur inkludierenden Erziehungswissenschaft und Psychologie. Es werden im Laufe des Studiums kontinuierlich kultursensitive Perspektiven auf pädagogische Kontexte eingenommen und verschiedene disziplinäre, theoretische, forschungsmethodische und praktische Zugänge beleuchtet.

Erziehungswissenschaftliches Wissen ist in vielen Bereichen ohne forschungsmethodische Kenntnisse nicht verständlich. Insofern wird dem Erwerb forschungsmethodischen Könnens große Bedeutung beigemessen. Das bezieht sich auf Erhebungs- und Auswertungsverfahren sowohl der quantitativen als auch der qualitativen Sozialforschung. Ein solches Wissen ist nicht allein über die Lektüre einschlägiger Texte zu erwerben, sondern erfordert auch die zunehmend selbständige Planung, Durchführung und Auswertung entsprechender Forschungsvorhaben. Die eigenständige empirische Datenerhebung und Auswertung ist darum wesentlicher Bestandteil des Studiums und dient auch der Vorbereitung auf die Bachelorarbeit.

Studienziele

Im Bachelorstudienfach Erziehungswissenschaft sollen die Studierenden grundlegende theoretisch und empirisch fundierte erziehungswissenschaftliche und psychologische Wissensbestände erwerben, gerade auch solche, die für eine von Migration und Globalisierung geprägte Welt von besonderer Bedeutung sind. Diese sollen sie in die Lage versetzen, pädagogische Phänomene wissenschaftlich fundiert beschreiben, analysieren und erklären zu können. Die Studierenden sollen lernen, dieses Wissen auch als Ressource zur Gestaltung pädagogischer Prozesse zu nutzen. Grundsätzlich sollen sie sich nicht als bloße Konsumentinnen und Konsumenten erziehungswissenschaftlichen Wissens begreifen, sondern auch als Produzentinnen und Produzenten eines solchen Wissens. Das wird nicht zuletzt durch die Vermittlung forschungsmethodischer Kompetenzen anvisiert.

FachinhaltEinklappen

Der Bereich Bildung und Kultur ist in die Module Grundbegriffe der Erziehungswissenschaft, Theorien und Kontexte der Erziehungswissenschaft sowie Globale Verflechtungen, Diversität und Bildung unterteilt. Durch die Diskussion der Grundbegriffe der Disziplin wird eine Einführung in die Erziehungswissenschaft vermittelt. Neben Erziehungs- und Bildungstheorien nehmen hier Sozialisationstheorien und -bedingungen eine zentrale Stellung ein. Daran anschließend findet im zweiten Modul eine vertiefte systematische Auseinandersetzung mit aktuellen für die Erziehungswissenschaft relevanten Theorien statt. Dabei werden verschiedene methodologische Ansätze und wissenschaftstheoretische Positionen vorgestellt. Im Kontext von globalen Verflechtungen und der Diversität von Bildung und pädagogischen Settings werden im dritten Modul pädagogische Fragen und erziehungswissenschaftliche Theorien aus internationaler und kultursensitiver Perspektive diskutiert. Durch die Bezugnahme auf kultur- und sozialwissenschaftliche Theorien findet nicht nur eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Komplexität aktueller pädagogischer Herausforderungen statt, sondern wird ebenso eine Verbindung zu den anderen Kombinationsfächern des Studiengangs Kultur und Gesellschaft ermöglicht.

Der Bereich Pädagogisches Handeln in Organisationen ist in die Module Pädagogisches Handeln, pädagogische Professionalität und Professionalisierung und Organisationale und institutionelle Kontexte pädagogischer Praxis unterteilt. Übergreifend richten sich die Module auf eine theoretische und empirische Erschließung   wechselseitiger Bedingtheiten der institutionellen und organisationalen Verfasstheit pädagogischer Tätigkeitsfelder und der in diesen etablierten Handlungslogiken. Dafür wird einerseits in zentrale Theorien pädagogischer Professionalität und Professionalisierung eingeführt. Vor diesem Hintergrund werden insbesondere unterschiedliche pädagogischer Tätigkeitsfelder und berufsgruppenspezifische Handlungslogiken vergleichend in den Blick genommen und Herausforderungen des Zusammenhandelns verschiedener pädagogischer Professioneller diskutiert. Andererseits werden mithilfe organisations- und institutionentheoretischer Perspektiven Spezifika von Bildungsorganisationen untersucht. Gefragt wird hier auch nach organisationalen Veränderungen und persistenten Momenten im Kontext gesellschaftlicher Transformationen. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Schule als zentrale Bildungsinstitution moderner Gesellschaften bildet diese einen wichtigen empirischen Bezugspunkt des Moduls.

Der Bereich Psychologie in pädagogischen Kontexten ist in die Module Pädagogische und Differentielle Psychologie, Entwicklungspsychologie und Interkulturelle Psychologie unterteilt. Alle drei Module kreisen um zentrale Theorien, Begriffe, methodische Verfahren und exemplarische empirische Befunde ausgewählter psychologischer Teildisziplinen. Die Module sind dabei so organisiert, dass die dort zu erarbeitenden Kenntnisse und Fertigkeiten in einem besonders engen Zusammenhang zu erziehungswissenschaftlich relevanten Themen- und Fragestellungen stehen. Besonderer Wert wird auf die Analyse psychischer Prozesse im Kontext unterschiedlicher kultureller Kontexte gelegt. Dies gilt im Prinzip für alle drei Module, insbesondere ist dies aber für das Modul zur Interkulturellen Psychologie der Fall. Ein solcher Fokus leistet ein komplexes Verständnis psychischer Phänomene im Zeichen vielfältiger Migrations- und Globalisierungsprozesse. Darüber hinaus ermöglicht es interessante Anknüpfungs- und Vertiefungsmöglichkeiten im Hinblick auf die anderen Kombinationsfächer des Studiengangs Kultur- und Gesellschaft.

Im Hinblick auf Forschungsmethoden sind für Studierende des Fachs Erziehungswissenschaft die Module Statistik und Einführung in die qualitative Sozialforschung obligatorisch. Darüber hinaus kann in diesem Bereich auch noch im Mobilitätsfenster (s.u.) ein Vertiefungsmodul zur quantitativen oder qualitativen Sozialforschung gewählt werden.

Im Verzahnungsbereich Kultur und Gesellschaft bietet die Facheinheit Erziehungswissenschaft für alle Studierenden des Bachelor-Studienganges eine Vorlesung über Bildungs- und Sozialisationstheorien an.

Im Mobilitätsfenster kann das erziehungswissenschaftliche Fachstudium in Bayreuth oder an einer anderen deutschen oder ausländischen Universität nach individuellen Interessen und Schwerpunktsetzungen erweitert und vertieft werden. Aufgrund des kulturellen Schwerpunkts und der internationalen Ausrichtung wird ein Auslandsaufenthalt seitens des Fachbereichs sehr unterstützt. Ebenso ist es im Rahmen des erziehungswissenschaftlichen Fachstudiums möglich und im Hinblick auf die spätere Berufstätigkeit unbedingt zu empfehlen, ein Praktikum zu absolvieren. An der Universität Bayreuth werden für das Mobilitätsfenster unterschiedliche Module angeboten, etwa zu den Themen Sozialpsychologie und Interpretation und Bewertung erziehungswissenschaftlicher Studien. Ferner können die Forschungsqualifikationen hier vertieft werden durch ein Vertiefungsmodul Methodenlehre (qualitativ oder quantitativ) sowie ein Vertiefungsmodul Fallrekonstruktive Forschung. Zusätzlich können Sie im Rahmen der Vertiefungsmodule eigene inhaltliche Schwerpunkte setzen, beispielsweise im Hinblick auf die Zulassungsvoraussetzungen in einem geplanten Masterstudiengang.

Die Bachelorarbeit kann wahlweise im Fach Erziehungswissenschaft, im anderen gewählten Fach oder an der Schnittstelle beider Fächer (interdisziplinär) verfasst werden. Durch die Abfassung der Bachelorarbeit erschließen sich die Studierenden am Ende ihres Studiums exemplarisch ein erziehungswissenschaftliches Thema und setzen sich vertieft mit einer Forschungsfrage auseinander.

PerspektivenEinklappen

Zentrales Berufsfeld für Absolventinnen und Absolventen des Faches Erziehungswissenschaft sind Organisationen, die in pädagogische und erziehungswissenschaftliche Handlungsfelder involviert sind. Dazu zählen etwa schulische und außerschulische Bildungsinstitutionen, betriebliche und außerbetriebliche Organisationen der Erwachsenen- und Weiterbildung, Einrichtungen der genderspezifischen Bildung, der Demokratiebildung, der Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Organisationen im Feld der internationalen Entwicklungszusammenarbeit sowie erziehungswissenschaftliche Forschungseinrichtungen an Hochschulen und Universitäten. Hier sind eine ganze Fülle an Tätigkeiten denkbar, etwa die Evaluation außerschulischer Bildungsangebote, die Konzeption und Durchführung interkultureller Qualifizierungsbausteine für Angehörige unterschiedlicher Berufsgruppen, beratende Tätigkeiten in betrieblichen Personalabteilungen, gender- und gesundheitsspezifische Bildungsarbeit, beispielsweise im Kontext von Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit (u.a. HIV-Prävention, Sexualaufklärung), und die Konzeption und Durchführung von Weiterbildungsmaßnahmen im Kontext der Nachhaltigen Entwicklung in national wie international tätigen Organisationen. Ferner besteht Bedarf an erziehungswissenschaftlicher Expertise in den Bereichen der Schulverwaltung und der Bildungspolitik gerade auch mit Blick auf die zunehmende Bedeutung der Kooperation schulischer und nicht-schulischer Bildungsanbieter. Gerade im Zuge lebenslangen Lernens kommt der Erwachsenen- bis hin zur Seniorenbildung heute große Bedeutung zu.

Der BA-Studiengang ermöglicht den späteren Übergang in einen erziehungswissenschaftlichen MA-Studiengang. Die geforderten ECTS im Fach Erziehungswissenschaften variieren je nach universitärem Standort, an dem der konsekutive MA-Studiengang angeboten wird. Daher bietet es sich bei Interesse an einem anschließenden erziehungswissenschaftlichen MA-Studiengang an, die Schwerpunkte im BA-Studiengang Kultur und Gesellschaft entsprechend zu setzen und auch das Mobilitätsfenster insbesondere für erziehungswissenschaftliche Studieninhalte zu nutzen.

KontaktEinklappen

Fachstudienberatung:
Julia Thibaut (M.A.) 
Raum 0.12/GW II
Telefon 0921/55-4113
E-Mail: Julia.Thibaut@uni-bayreuth.de

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Verantwortlich für die Redaktion: Barbara Polak

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